Statutarische Stadt Frýdek-Místek

Statutarische Stadt Frýdek-Místek

Gemeinde : Frýdek-Místek

Die Stadt am Zusammenfluss der Flüsse Ostravice und Moráva entstand durch die Zusammenlegung des mährischen Místek und des schlesischen Frýdek. Místek, die ältere der beiden Städte, wird bereits im Jahr 1267 erwähnt, Frýdek erst in den Jahren 1333-34. Beide Städte waren im 15. und 16. Jahrhundert ein Bestandteil des Teschener Fürstentums, wobei Místek vom wirtschaftlich stärkeren Frýdek abhängig war.

Erst die Loslösung vom Teschener Fürstentum und die Eingliederung in den Gutsbesitz von Hukvaldy der Bischöfe von Olomouc im Jahr 1584 hat Místek die wirtschaftlichen Privilegien zurückgebracht und die Stadt konnte sich weiterentwickeln. Die Blütezeit beider Städte wurde durch den dreißigjährigen Krieg, später durch die Pest und einige Brände unterbrochen. Im 18. und 19. Jahrhundert geht die Entwicklung beider Städte weiter, Frýdek war das Zentrum der Tuchmacher und dank seiner Lage auch Handelszentrum. In Místek erblüht das Handwerk und es werden die ersten Fabriken gegründet. Das kulturelle und nationale Leben hatte in Místek bessere Bedingungen, wo verschiedene Vereinigungen und Vereine gegründet wurden. Zur Vereinigung der Städte zu einer Gesamtheit mit dem Namen Frýdek ist es durch die Macht der nationalsozialistischen Beamten im Jahr 1943 gekommen. Nach Diskussionen betreffend die Benennung der zusammengeschlossenen Städte hat das Innenministerium mit Gültigkeit ab dem 1. Januar 1955 die amtliche Bezeichnung der Stadt mit Frýdek-Místek festgelegt. Ein weiteres bedeutendes Datum für Frýdek-Místek ist der 1. Juli 2006, als sie zur statutarischen Stadt ernannt wurde. Zu den städtischen Denkmalzonen gehören die Hauptplätze in Místek und auch in Frýdek. Der Hauptplatz ?náměstí Svobody? gehört zu den beliebtesten Plätzen der Stadt. Hier befinden sich Häuser der Spätrenaissance, die jedoch teilweise umgebaut und umgestaltet wurden. Auf der südlichen und teilweise auch auf der nördlichen Seite des Hauptplatzes blieben Galerien erhalten. In der Mitte des Platzes steht eine Skulptur der Jungfrau Maria. Der Hauptplatz in Frýdek befindet sich heute außerhalb des Stadtgeschehens, in der Vergangenheit war das jedoch eher umgekehrt. Die meisten Gebäude haben einen Renaissancekern, viele von ihnen mussten sich empirischen und klassizistischen Umgestaltungen unterziehen. Das älteste und bedeutendste ist das Wolfhaus im Stil der Spätrenaissance aus dem Jahr 1660, dass der Ratsherr von Frýdek und der Schlosshauptmann Samuel Wolf errichten ließen. Das Schloss von Frýdek ist nicht nur eine Dominante des Hauptplatzes, aber auch der gesamten Stadt Frýdek-Místek.

Das Schloss von Frýdek war ursprünglich eine gotische Burg mit einem Kern aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die in den Jahren 1528-1545 umgestaltet und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts barock umgebaut wurde. Sie wurde auf einer geschützten Anhöhe auf der Landesgrenze am Handelsweg zwischen Mähren und Polen errichtet. Im Jahr 1688 wurden das Schloss und auch die gesamte Stadt von einem zerstörerischen Feuer heimgesucht. Die neuzeitlichen Umgestaltungen vom Ende des 19. Und vom Anfang des 20. Jahrhunderts haben auf merkliche Weise in das äußerliche Aussehen des Schlosses eingegriffen. Den ältesten Teil der Burg finden wir an der Stelle des heutigen Eingangsflügels des inneren Gebäudes. Im ersten Stock des Nordflügels wurde ein Rittersaal errichtet, in dem eine Sammlung von 15 Wappen erhalten blieb, die der Stadt Těšín und den führenden Geschlechtern zugesprochen werden. Zum Schloss gehört auch ein natürlicher Landschaftspark, der im 19. Jahrhundert gegründet wurde. Hier befinden sich barocke Plastiken des hl. Florian aus dem Jahr 1730 und des hl. Josef Pěstoun aus dem Jahr 1772. Seit den 60. Jahren des 20. Jahrhunderts ist das Schloss Sitz des Museums der Beskiden. Hier befinden sich naturwissenschaftliche Sammlungen aus dem Bereich der Mährisch-Schlesischen Beskiden und des Hügellandes der Vorbeskiden, konkret aus der Botanik, Mykologie, Zoologie, Geologie. Die Dauerausstellungen bieten Interessantes aus dem Leben der Beskiden, der Geschichte der Stadt Frýdek ? Místek, eine Sichtweise auf Frýdek als Walfahrtsstätte und weiter auf das Leben und Werk des Dichters und Übersetzers Óndra Lysohorský. In den Räumlichkeiten des Museums werden einmalige Themenausstellungen und Vorträge veranstaltet.

Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Frýdek gehört die Straße ?Hluboká ulice?, wo sich ein einstöckiges klassizistisches Haus aus dem Jahr 1796 befindet, das im Erdgeschoss ein Relief des hl. Florian und im Stock ein Relief der Madonna mit Kind hat. Bis in die 80. Jahre des 20. Jahrhunderts standen hier Häuser aus dem 18. Jahrhundert, die zur Hälfte aus Holz bestanden, die ein Zeichen für das Überleben der Dorfarchitektur in der Kleinstadt waren. In einem der Häuser lebte auch der Urgroßvater von Leoš Janáček. Zu den weiteren Interessantheiten gehört auch die Basilika der Heimsuchung der Jungfrau Maria auf dem Marienplatz mit zwei charakteristischen Türmen an der Stirnseite, die im spätbarocken Stil erbaut und im Jahr 1777 fertiggestellt wurde. Im Jahr 1901 wurde eine Sparkasse erbaut, deren Jugendstileinrichtung vom Wiener Architekten Hassmann entworfen wurde. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind hier das Magistrat der Stadt und ein stilvolles Jungendstilkaffeehaus angesiedelt.

Auch Místek hat seine Geschichte und Sie finden viele Sehenswürdigkeiten hier. In der ehemaligen Post in der Straße ?U Staré pošty? hat in den Jahren 1891-3 Vladimír Vašek als Postbeamter gearbeitet, der vor allem unter dem Namen Petr Bezruč bekannt ist. An sein Wirken erinnert die Gedenktafel, die im Jahr 1933 enthüllt wurde. Ein wichtiger Bau des Stadtteiles ist das Volkshaus. Es handelt sich um ein Repräsentationsobjekt mit einer markanten Fassadenverzierung und einem erhaltenen ursprünglichen Interieur. Heute werden im Volkshaus kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen veranstaltet. Gleich neben dem Volkshaus steht die ehemalige Nationale Darlehenskassa von Místek. An ihrer Stirnseite befinden sich vier Figuren in Volkstrachten von Franta Úprka. Nach dem Projekt des Wiener Architekten Josef Hudetz wurden das städtische Rathaus und die Sparkasse auf der Hauptstraße errichtet. Heute hat hier die Grundschule für Kunst ihren Sitz. Erwähnenswert ist auch die Pfarrkirche des hl. Johann und Paul in der Straße ?Janáčkova ulice?, die in den Jahren 1763-7 errichtet wurde. Das Kirchengelände ist von einer Wand mit Nischenkapellen des Kreuzweges und Säulentoren umgeben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt blieb nur der rechte Teil mit sechs Kapellen erhalten. Zu den interessanten Sakralbauten gehören auch die Kirche des hl. Jakob des Größeren auf dem Pfarrplatz und die Allerheiligenkirche in der Straße ?Frýdlantská ulice?. Falls Sie mehr über die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte von Frýdek-Místek erfahren wollen, hat das Informationszentrum der Beskiden in Frýdek-Místek für Sie Tage mit Führern vorbereitet, die zwei Mal jährlich veranstaltet werden. Verfolgen Sie deswegen unsere Internetseiten www.beskydy.com. Frýdek-Místek ist jedoch nicht nur durch seine Geschichte und Sehenswürdigkeiten bekannt. Eine Dominante des gesamten Sommers ist der Zyklus mit musikalischen und kulturellen Veranstaltungen mit dem Namen ?Beskydské Veseléto?. Unter diesem Namen werden Veranstaltungen wie zum Beispiel das Internationale Folklorefestival, Western in Frýdek, Jazz in der Stadt, Rekorde der Beskiden, Feierlichkeiten von Frýdek und viele weitere veranstaltet.

Die Stadt bietet auch eine breite Skala an Sportbetätigungen an. Zur Entspannung und körperlichen Betätigung können Sie in den nicht weit entfernten Aquapark in Olešná begeben, der viele Attraktionen unter freiem Himmel und auf dem überdachten Gelände anbietet. Falls Sie Fahrradenthusiasten sind, stehen für Sie beschilderte Fahrradtouren durch Frýdek-Místek und die nähere Umgebung bereit. Für jüngere Jahrgänge steht unter den Brücken in der Nähe der Mehrzwecksporthalle ein Skatepark bereit. Die Stadt bietet ebenso ein Umfeld für den Pferdereitsport und eine Reihe weiterer Sportarten, insbesondere in den Fitnesszentren oder auf den Sportgeländen an. Sammler von Wandermarken können sich diese im Informationszentrum der Beskiden in Frýdek und Místek kaufen: Schloss von Frýdek Nr.0653, Aussichtsturm Kabátice Nr.1472, was ein 23 Meter hoher Aussichtsturm aus Eisen am Rande von Frýdek-Místek ist. Vor nicht allzu langer Zeit wurde ebenfalls die neue Wandermarke Nr.1512 der Quelle und Kapelle in Hájek herausgegeben. Dies ist eine vielbesuchte Walfahrtsstätte mit einem Brunnen, die sich im Stadtteil Lískovec befindet. Der Sage nach bewirkt das Wasser aus diesem Brunnen Wunder und hilft bei der Genesung. Die Quelle erfüllt auch die strengen Hygienenormen. Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst von der Wirkung dieses ?heiligen Wassers? ob es wirklich Wunder bewirkt!

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